Der Garten – Planung und Gestaltung
Seit Jahrtausenden betreiben Menschen Gartenbau und gestalten mit Hingabe faszinierende Gärten. Dabei gehen die Vorstellungen darüber, wie der ideale Garten aussieht, weit auseinander. Stehen in Bauern- und Klostergärten die Nutzpflanzen im Vordergrund, versprechen Rosen- und Duftgärten ein Fest für die Sinne. Weitläufige Schlossgärten mit streng in Form geschnittenen Gehölzen haben ebenso ihre Liebhaber wie minimalistisch angelegte asiatische Gärten. Mit Liebe zum Detail lässt sich selbst der kleinste Schrebergarten in ein Gartenparadies verwandeln.
Wer die Anlage eines Gartens plant, sollte sich nicht nur Gedanken darüber machen, wie sein Traumgarten aussieht. Die Frage, wie viel Zeit für die Pflege des Gartens erübrigt werden kann und soll, schärft den Blick und bewahrt eventuell vor Enttäuschungen. Auf einer Wunschliste lassen sich alle Ideen zur Gartengestaltung sammeln, selbst wenn die eine oder andere unter den gegebenen Bedingungen nicht umsetzbar ist. Nach einem Überblick über alle erforderlichen Arbeiten, sollten zuerst unentbehrliche Einrichtungen geplant werden. Dazu gehören Bebauung und Wasserversorgung wie auch die Frage, ob ein Stellplatz für ein Fahrzeug benötigt wird. Wie groß sollen Sitzplatz oder Terrasse werden? Ein Skizze des Grundstücks mit den wichtigsten Maßen kann die Situation veranschaulichen. Darüber hinaus sollten Standortbedingungen wie Lichtverhältnisse und Bodenbeschaffenheit festgehalten werden. All das zeigt den vorhandenen Spielraum auf. Neben den verschiedensten Pflanzen gibt es eine Reihe weiterer Gestaltungselemente im Gartenbau. Dazu zählen beispielsweise Zäune, Rankgerüste und Trockenmauern. Wege und Treppen können zugleich gliedern und trennen. Da in Gärten die optische Wirkung ineinander übergehender Flächen besonders wichtig ist, empfiehlt es sich, verschiedene Gartenbereiche als Teilräume voneinander abgrenzen.
Die Gartenskizze enthält im Idealfall bereits den Standort von Bäumen, größeren Gehölzen und sonstigen Pflanzenbeständen, die erhalten bleiben sollen. Besonderheiten – wie Böschungen, Gräben oder zutage tretendes Gestein – sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Beim Bepflanzen des Gartens kommt es nicht allein auf die zweckmäßige Gruppierung von Pflanzen und den richtigen Pflanzabstand an. Wichtig ist vor allem die Pflanzenauswahl entsprechend der Standortbedingungen. Die Vielzahl angebotener Arten und Sorten ermöglicht es, Pflanzen zu bevorzugen, die mit den jeweiligen Standortbedingungen zurechtkommen und selbst im Schrebergarten unkompliziert gedeihen. Abgesehen davon richtet sich die Pflanzenauswahl natürlich nach den Vorlieben der künftigen Gärtner.
Anlage und Bepflanzung eines Gartens erfolgen meist in Etappen. Zuerst stellt sich die Frage der Rahmenpflanzung als Wind- und Sichtschutz. Da Bäume und größere Gehölze das „Gerüst“ eines Gartens bilden und mit ihren Formen dessen Charakter prägen, sollten geeignete Plätze für solche Solitärpflanzen ausgewählt werden. Ist die Anlage einer Rasenfläche vorgesehen, muss über deren gewünschte Ausmaße entschieden werden. Jetzt können Blumenliebhaber ihre beliebtesten Blühpflanzen platzieren und Nutzgärtner den besten Standort für Obstbäume, Beerensträucher und Kräuter bestimmen. Natürlich kann die Anlage eines Gartens auch unter einem bestimmten Thema stehen. Vom Barockgarten bis zum Heidegärtchen ist fast alles möglich, was mit den vorhandenen Standortbedingungen harmoniert. Wie wäre es mit einem Wassergarten?
Zu allen Zeiten wurde die lebendige Wirkung des Wassers bei der Gartengestaltung genutzt – vom verspielten Springbrunnen bis hin zum sanften Plätschern künstlich angelegter Bachläufe. Eine Idee, die sich in fast jedem Garten umsetzen lässt, ist ein Gartenteich.
Wurden Gartenteiche früher häufig betoniert, arbeitet man heute meist mit vorgefertigten Teichbecken oder spezieller Teichfolie. Die beim Bau eines Gartenteichs zum Einsatz kommenden Folien sind robust, lassen sich selbst von Anfängern leicht verarbeiten und erlauben es, Form und Größe des Teichs individuell zu gestalteten. Allerdings sollte die Folie erst gekauft werden, wenn die Grube bereits ausgehoben ist. Mit Schnüren oder einem flexiblen Maßband lässt sich dann genau ausmessen, wie viel Teichfolie benötigt wird. Ausgehend von den Maßen der Vertiefung sind in Länge und Breite je zweimal 50 Zentimeter Überstand hinzuzurechnen.
Ist die Vertiefung von spitzen Steinen und Wurzeln befreit, wird sie zum Schutz der Folie entweder mit einem Sandbett befüllt oder mit verrottungsfestem Vliesgewebe ausgekleidet. Damit sich die Folie dem Untergrund möglichst optimal anpasst, sollte sie an einem sonnigen Tag verlegt werden, weil sie dann besonders elastisch ist. Ist die Teichfolie verlegt, wird der Grund mit feinem Kies aufgeschüttet. Entsprechend der Teichtiefe werden unterschiedliche Pflanzzonen angelegt. Nach und nach wird nun langsam Wasser in den Gartenteich gelassen. Ist die Teichmulde komplett mit Wasser befüllt, sollte ein paar Tage abgewartet werden, bevor die überstehenden Ränder der Teichfolie abgeschnitten werden, falls sich der Untergrund noch setzt und die Folie etwas nachrutscht. Nun wird der Beckenrand mit Steinen oder grobem Kies bedeckt und die Randbepflanzung vorgenommen.
Als Standort für einen Gartenteich bietet sich die Umgebung des Sitzplatzes an. Mit einer Teichlampe lassen sich bei Dunkelheit schöne Akzente setzen. Wer eine solarbetriebene Teichlampe auswählt, spart das Hantieren mit Kabeln.